Dein inneres Team kennenlernen: Ein Weg zu mehr Koordination und Heilung bei DIS
Im Kontext der Traumatherapie nach dem Modell der strukturellen Dissoziation gibt es spezifische Persönlichkeitsanteile, die sich als Reaktion auf Traumatisierung entwickelt haben. Wir wollen das etwas anhand von zwei Fallbeispielen erklären.

ANP: Anscheinend Normaler Persönlichkeitsanteil
(Apparently Normal Part of the Personality)
- Was es ist: Der ANP ist der Anteil der Persönlichkeit, der versucht, ein möglichst "normales" und funktionales Alltagsleben aufrechtzuerhalten. Dieser Teil ist darauf ausgerichtet, die Aufgaben des täglichen Lebens zu bewältigen, soziale Kontakte zu pflegen, beruflichen oder schulischen Verpflichtungen nachzukommen und sich den Anforderungen der Außenwelt anzupassen.
- Aufgaben und Fokus:
- Alltagsfunktionen: Arbeiten, lernen, Haushaltsführung, Hobbys.
- Soziale Interaktionen: Beziehungen pflegen, sich in der Gesellschaft bewegen.
- Vermeidung von Trauma-Inhalten: Der ANP ist bestrebt, sich von den traumatischen Erinnerungen, Emotionen und Körperempfindungen fernzuhalten. Er versucht, das Trauma zu verdrängen, zu ignorieren oder zu rationalisieren, um ein Gefühl von Normalität aufrechtzuerhalten.
- Phobien: Oft entwickelt der ANP eine "Phobie vor den traumatischen Erinnerungen" oder eine "Phobie vor den emotionalen Anteilen", da der Kontakt mit diesen als bedrohlich für die Aufrechterhaltung der Normalität empfunden wird.
- Merkmale: Erscheint oft als der "Hauptteil" der Person, der das äußere Bild prägt. Er kann Erinnerungslücken für traumatische Ereignisse aufweisen (dissoziative Amnesie) und Schwierigkeiten haben, die volle Intensität der eigenen traumatischen Geschichte zu akzeptieren oder zu verarbeiten.
EP: Emotionaler Persönlichkeitsanteil
(Emotional Part of the Personality)
- Was es ist: Der EP ist der Anteil der Persönlichkeit, der die traumatischen Erfahrungen, die damit verbundenen Emotionen, Körperempfindungen und Verhaltensweisen in sich trägt. Dieser Anteil, meist sind es mehrere Anteile, sind oft in der Zeit des Traumas "eingefroren" oder "steckengeblieben".
- Aufgaben und Fokus:
- Tragen des Traumas: Der EP hält die "traumatischen Erinnerungen" im Sinne von fragmentierten Sinneswahrnehmungen (Bilder, Worte, Geräusche, Gerüche), intensive Emotionen (Angst, Panik, Wut, Scham, Hilflosigkeit), Körperempfindungen (Schmerz, Enge, Kälte) und die ursprünglichen Verteidigungsreaktionen (Kampf, Flucht, Erstarrung, Unterwerfung, Bamby-Syndrom, Cry-for-help).
- Fixierung in der Vergangenheit: Oft reagiert der EP so, als ob das Trauma noch immer stattfindet oder unmittelbar bevorsteht. Auslöser in der Gegenwart (Trigger) können den EP aktivieren, was zu Flashbacks, plötzlichen und intensiven emotionalen Ausbrüchen oder automatischen Verhaltensweisen führt, die im Kontext des Traumas sinnvoll waren (z.B. sich verstecken, kämpfen).
- Phobien: EPs können eine "Phobie vor der Normalität" oder eine "Phobie vor der Integration" entwickeln, da sie befürchten, bei einer Annäherung an den ANP überwältigt zu werden oder ihre spezifische Funktion (das Tragen des Traumas) zu verlieren.
- Merkmale: EPs können sich in inneren Stimmen, Bildern oder plötzlichen, unkontrollierbaren Impulsen äußern. Sie haben oft ein sehr kindliches Erleben, wenn das Trauma in der Kindheit stattfand. Ihr Verhalten kann von dem des ANP stark abweichen.
Zusammenspiel von ANP und EP
Bei einer strukturellen Dissoziation sind ANP(s) und EP(s) nicht vollständig integriert. Sie können sich gegenseitig beeinflussen, jedoch gibt es oft eine Barriere zwischen ihnen, die es erschwert, dass die Anteile voneinander wissen oder miteinander kooperieren. Diese Barriere ist die dissoziative Amnesie oder "strukturelle Amnesie", die dazu führt, dass der ANP sich nicht an die Erlebnisse und Erfahrungen der EPs erinnert und umgekehrt.
Die Therapie zielt darauf ab, diese inneren Barrieren abzubauen, die Kommunikation und Kooperation zwischen den Anteilen zu fördern und die traumatischen Erfahrungen so zu integrieren, dass die Person ein kohärenteres und vollständigeres Selbstempfinden entwickeln kann.
Fallbeispiele für ANP und EP
1. Fallbeispiel: Herr Meier, 40 Jahre alt
Es handelt sich dabei um bei einen 50-jährigen männlichen Lehrer, der in seiner Kindheit unter emotionalem Missbrauch, permanenten Grenzüberschreitungen und Manipulation durch seine suchtkranke Mutter gelitten hat:
Herr Meier ist ein 40-jähriger Gymnasiallehrer für Mathematik und Physik. Er ist bekannt für seine präzisen und gut strukturierten Unterrichtsstunden, seine ruhige Art und seine Fähigkeit, auch komplexe Sachverhalte verständlich zu erklären. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsene Kinder und ist im Kollegium als verlässlicher und gewissenhafter Kollege geschätzt. Doch hinter der Fassade des stets kontrollierten Pädagogen verbergen sich tiefe Wunden aus einer Kindheit, die von der Suchterkrankung und dem emotionalen Missbrauch seiner Mutter geprägt war.
Der ANP bei Herrn Meier: Der kontrollierte Pädagoge
Bei Herrn Meier repräsentiert der Anscheinend Normale Persönlichkeitsanteil (ANP) den besonnenen, rationalen und pflichtbewussten Lehrer.
- Charakteristika:
- Perfektionismus und Kontrolle: Sein ANP ist extrem darauf bedacht, alles richtig zu machen und jederzeit die Kontrolle zu behalten. Der Unterricht ist minutiös geplant, Klausuren sind akribisch korrigiert. Fehler sind für ihn inakzeptabel, da sie für ihn potenzielle Angriffsflächen oder Kontrollverlust bedeuten, ähnlich wie in seiner Kindheit, wo kleinste Abweichungen zu massiven emotionalen Ausbrüchen der Mutter führen konnten.
- Rationalisierung und Intellektualisierung: Emotionen werden vom ANP systematisch ausgeblendet oder auf eine rein rationale Ebene gehoben. Wenn er Stress hat, vertieft er sich in komplexe mathematische Probleme oder physikalische Theorien – eine Flucht in die Welt der Logik, wo Emotionen keine Rolle spielen.
- Anpassung und Gefälligkeit: Er ist stets bemüht, den Erwartungen anderer gerecht zu werden und niemanden zu enttäuschen. Er vermeidet Konflikte um jeden Preis, sagt selten "Nein", auch wenn er überfordert ist. Dies spiegelt das erlernte Überlebensmuster wider, die Mutter nicht zu provozieren.
- Dissoziative Amnesie für Trauma: Sein ANP hat große Lücken, was seine Kindheit angeht. Wenn seine Frau oder Kinder ihn nach seinen Eltern fragen, antwortet er ausweichend oder bagatellisiert die Geschehnisse. Er erinnert sich an "eine schwierige Zeit", aber die Details des emotionalen Missbrauchs und der Manipulation sind für diesen Anteil nicht zugänglich.
- Phobie vor Ohnmacht und Abhängigkeit: Der ANP ist extrem autonom und lehnt jede Form von Abhängigkeit oder Hilfsbedürftigkeit ab, da dies in seiner Kindheit mit Schmerz und Kontrollverlust verbunden war.
Die EPs bei Herrn Meier: Die Träger der kindlichen Wunden
Herr Meiers Kindheit war geprägt von der emotionalen Abhängigkeit der suchtkranken Mutter, die ihn manipulierte, emotional erpresste und seine Grenzen missachtete. Sie übertrug ihm unbewusst die Verantwortung für ihr Wohlergehen. Diese Erfahrungen haben verschiedene Emotionale Persönlichkeitsanteile (EPs) entstehen lassen:
- Der "kleine, hilflose Jungen-EP" (ca. 7 Jahre):
- Auslöser: Wenn Herr Meier sich in einer Situation befindet, in der er sich fremdbestimmt oder überfordert fühlt (z.B. eine unerwartete Aufgabe vom Schulleiter, die er nicht delegieren kann).
- Reaktion: Plötzliche, überwältigende Gefühle von Ohnmacht und Verzweiflung. Er kann dann innerlich erstarren, hat das Gefühl, keine Luft zu bekommen, und fühlt sich wie ein kleines Kind, das mutterseelenallein ist. Er kann anfangen zu zittern oder weinen, was er sofort unterdrückt, sobald jemand in der Nähe ist.
- Erleben: Dieser Anteil trägt die ursprüngliche Hilflosigkeit und Angst des Kindes, das der Launenhaftigkeit und den Manipulationen der suchtkranken Mutter ausgeliefert war. Er erlebt die Welt noch immer als unkontrollierbar und bedrohlich.
- Der "zornige und rebellische Teenager-EP" (ca. 14 Jahre):
- Auslöser: Wenn jemand seine (wenigen) Grenzen nicht respektiert oder ihm etwas vorschreiben will, das er als ungerecht empfindet (z.B. ein Kollege, der ihn um einen unangemessenen Gefallen bittet; seine Frau, die ihn zu einer Veranstaltung drängt, zu der er nicht möchte).
- Reaktion: Ein plötzlicher innerer Sturm aus Wut und Groll, der sich manchmal in einem scharfen, passiv-aggressiven Kommentar äußert. Er kann dann "dichtmachen" und sich emotional komplett entziehen, was für Außenstehende schwer zu verstehen ist. Er spürt einen starken Impuls, sich zu widersetzen, kann dies aber nach außen kaum zeigen, da er gleichzeitig die "Phobie vor den Konsequenzen" internalisiert hat.
- Erleben: Dieser Anteil trägt die unterdrückte Wut und den Wunsch nach Rebellion gegen die grenzüberschreitende und manipulative Mutter. Er wurde nie gehört und durfte seine Wut nicht ausdrücken, daher ist sie stark aufgestaut.
- Der "loyale und schuldige EP":
- Auslöser: Wenn seine Frau ihn bittet, etwas für sie zu tun, oder wenn er glaubt, jemanden enttäuscht zu haben.
- Reaktion: Er übernimmt sofort die volle Verantwortung, auch wenn er keine hat, und fühlt sich zutiefst schuldig. Er geht weit über seine Grenzen hinaus, um anderen zu helfen, und opfert eigene Bedürfnisse. Er kann sich dann innerlich leer und ausgebrannt fühlen.
- Erleben: Dieser Anteil spiegelt die Konditionierung durch die Mutter wider, der vermittelt wurde, dass er für ihr Wohlbefinden verantwortlich ist und schuldig ist, wenn es ihr schlecht geht. Er ist gefangen in einem Muster der "elterlichen Rolle" für seine eigene Mutter und der Phobie vor Schuldgefühlen.
Das Zusammenspiel und die Therapie
Herr Meier ist ständig innerlich gespalten. Sein ANP hält die Kontrolle, doch unter der Oberfläche brodeln die traumatischen Emotionen und Impulse der EPs. Wenn einer der EPs aktiviert wird, kann Herr Meier plötzlich unerklärliche Ängste, Wutausbrüche oder ein Gefühl der Leere erleben, die er nicht zuordnen kann. Er versteht nicht, warum er in bestimmten Situationen so extrem reagiert, und schämt sich oft dafür.
Die Therapie für Herrn Meier würde darauf abzielen, eine sichere Umgebung zu schaffen, in der sein ANP lernt, die Existenz und die Bedürfnisse der EPs anzuerkennen, ohne sofort von ihnen überwältigt zu werden. Die EPs wiederum lernen, dass die Gefahr aus der Kindheit nicht mehr real ist und sie nicht mehr die volle Last des Traumas tragen müssen. Durch diesen Prozess der Kommunikation und schrittweisen Integration können die traumatischen Erinnerungen und Gefühle verarbeitet werden, sodass Herr Meier ein kohärenteres Selbstgefühl entwickeln und seine Energie nicht länger für die Aufrechterhaltung der inneren Spaltung aufwenden muss, sondern ein freieres und erfüllteres Leben führen kann.
2. Fallbeispiel: Anna, 45 Jahre alt
Anna ist eine 45-jährige Frau, die in einem internationalen Unternehmen als Marketingmanagerin arbeitet. Sie ist hochqualifiziert, organisiert und bei ihren Kollegen für ihre Professionalität und Effizienz bekannt. Nach außen hin führt sie ein erfolgreiches und geregeltes Leben – sie hat einen festen Freund, pflegt soziale Kontakte und ist engagiert in einem Sportverein. Doch hinter dieser Fassade verbirgt sich eine komplexe innere Welt, geprägt von frühen und schweren Traumata.
Der ANP bei Anna: Die Marketingmanagerin
Bei Anna repräsentiert der Anscheinend Normale Persönlichkeitsanteil (ANP) die kompetente, funktionierende Marketingmanagerin.
- Charakteristika:
- Berufliche Leistung: Sie ist diejenige, die Präsentationen fehlerfrei hält, Budgets verwaltet und Projekte termingerecht abschließt. Ihr ANP ist fokussiert auf Leistung und Anerkennung im Berufsleben.
- Soziale Anpassung: Anna kann Smalltalk führen, an Firmenfeiern teilnehmen und ihre Rolle als Freundin erfüllen. Sie legt Wert darauf, "normal" zu wirken und sich nicht anmerken zu lassen, wenn sie innerlich leidet.
- Vermeidung von Trauma: Ihr ANP ist Meisterin im Verdrängen. Wenn Freunde über ihre Kindheit sprechen oder im Fernsehen Szenen auftauchen, die an Missbrauch erinnern könnten, wechselt sie blitzschnell das Thema oder verlässt den Raum. Sie vermeidet es bewusst, über ihre Vergangenheit zu sprechen oder sich intensiv mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen.
- Phobie vor innerem Chaos: Dieser Anteil hat große Angst davor, die Kontrolle zu verlieren oder von überwältigenden Emotionen überrollt zu werden. Er ist ständig bemüht, alles "im Griff zu haben", um den Zugang zu den traumatischen Inhalten zu verhindern.
Die EPs bei Anna: Die Träger der Vergangenheit
Anna hat in ihrer Kindheit chronischen emotionalen und sexuellen Missbrauch durch den Vater erlebt. Diese Erfahrungen wurden in mehrere Emotionale Persönlichkeitsanteilen (EPs) abgespalten, die jeweils unterschiedliche Aspekte des Traumas tragen:
- Der "verängstigte Kind-EP" (ca. 7 Jahre):
- Auslöser: Wenn Anna unerwartet laute Geräusche hört, eine aggressive Stimme wahrnimmt oder sich in einer engen, dunklen Umgebung befindet.
- Reaktion: Plötzliche Panikattacken, Herzrasen, das Gefühl, sich verstecken zu müssen. Sie kann sich in diesen Momenten nicht mehr konzentrieren, fühlt sich klein und hilflos wie ein Kind und hat diffuse Flashbacks von einem dunklen Keller. Ihr Körper verkrampft sich.
- Erleben: Dieser Teil trägt die ursprüngliche Angst und Hilflosigkeit des missbrauchten Kindes. Er "lebt" in der Vergangenheit und reagiert auf heutige Auslöser, als wäre das Trauma heute noch im Gange.
- Der "wütende Teenager-EP" (ca. 13 Jahre):
- Auslöser: Kritik am Arbeitsplatz, das Gefühl, ungerecht behandelt zu werden, oder wenn jemand ihre Grenzen überschreitet.
- Reaktion: Plötzliche, explosive Wutausbrüche, die für ihre Kollegen unerklärlich sind. Sie kann dann extrem sarkastisch oder beleidigend werden und danach selbst nicht verstehen, woher diese Intensität kam. Manchmal zertrümmert sie in ihrer Wohnung Dinge.
- Erleben: Dieser Anteil trägt die aufgestaute Wut und den Widerstand gegen die Ungerechtigkeit und Ohnmacht der Teenagerjahre. Er fühlt sich von anderen schnell bedroht und reagiert mit einem Impuls, sich zu wehren und zu kämpfen, auch wenn es im aktuellen Kontext unangemessen ist.
- Der "traurige und schamvolle EP":
- Auslöser: Momente der Ruhe und Einsamkeit, ein bestimmtes Lied oder das Ansehen eines Dramas.
- Reaktion: Tiefe Traurigkeit, die sich in tagelangem Rückzug und Weinen äußern kann. Sie fühlt sich dann wertlos, "schmutzig" und hat das Gefühl, dass sie nichts Gutes verdient. Sie kann sich in diesen Phasen selbst verletzen oder über Suizid nachdenken.
- Erleben: Dieser Teil trägt die immense Scham, Schuldgefühle und die tiefe Trauer über das Verlorene und die erlittene Erniedrigung. Er ist oft der am stärksten isolierte Teil, da er das "Unerträgliche" fühlt.
Das Zusammenspiel und die Therapie
Im Alltag wechselt Anna unbewusst zwischen ihrem ANP und ihren EPs. Der ANP versucht, die EPs und ihre Inhalte zu kontrollieren und zu verdrängen, was enorm viel Energie kostet. Wenn ein EP aktiviert wird, kann Anna für einen Moment die Verbindung zu ihrem ANP verlieren, was zu den oben beschriebenen unkontrollierbaren Reaktionen führt, die sie selbst oft nicht versteht oder erklären kann. Sie erlebt dann dissoziative Amnesie für diese "Ausbrüche" oder fühlt sich wie eine Zuschauerin ihres eigenen Lebens.
Die Therapie für Anna würde darauf abzielen, die Kommunikation zwischen ihrem ANP und ihren verschiedenen EPs herzustellen. Zuerst geht es darum, dem ANP Stabilität zu geben und die EPs zu beruhigen. Dann lernen alle Anteile, die traumatischen Erfahrungen gemeinsam zu verarbeiten und zu integrieren. Ziel ist nicht, die Anteile zu "löschen", sondern dass Anna zu einem kohärenten "Wir" findet, in dem alle Teile gehört werden, zusammenarbeiten und sie ein integriertes, erfüllteres Leben führen kann, frei von den unkontrollierbaren Einflüssen der Vergangenheit.
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Manche Erlebnisse hinterlassen tiefe Spuren in unserer Seele. Doch wann wird aus einer schmerzhaften Erfahrung eine "schwere Verletzung", die sich zu einer Traumafolgestörung entwickeln kann? Das Erkennen dieser Schwelle ist entscheidend, um rechtzeitig Unterstützung zu suchen und den Weg zur Heilung zu ebnen.
Nicht jedes belastende Erlebnis führt zu einer Traumafolgestörung. Aber bestimmte Arten von Erfahrungen, besonders wenn sie wiederholt, intensiv oder in frühen Lebensphasen auftreten, können die Psyche so stark erschüttern, dass sie ihre normale Funktionsweise verändert.

Trauma ist eine tiefgreifende Erfahrung, die das Leben von Betroffenen oft von Grund auf erschüttert. Es kann das Gefühl von Sicherheit, Vertrauen und sogar die eigene Identität zerstören. Der Weg zur Heilung ist lang und oft schmerzhaft, doch viele Menschen finden in dieser Dunkelheit eine unerwartete, aber mächtige Ressource: den eigenen und insbesondere den christlichen Glauben an einen lebendigen Gott.

Die Ursachen für chronische Einsamkeit nach einer Traumatisierung sind oft tief in unseren frühen Erfahrungen verwurzelt.