Wenn alte Wunden stören: Wie der Glaube an Gott neue Hoffnung für eure Liebe gibt

In dieser Art der Therapie wird die Vorstellung eines liebenden und vergebenden Gottes genutzt. Das ist besonders wichtig, weil viele Beziehungsprobleme auf unverarbeiteten Verletzungen aus der Kindheit beruhen. Wenn du dich zum Beispiel als Kind nicht angenommen gefühlt hast, kann das heute deine Beziehungen belasten. Der Glaube kann hier helfen, ein tiefes Gefühl der Annahme und Geborgenheit zu erfahren.

Wie kann der christliche Glaube helfen?

Der Glaube kann auf verschiedene Weisen helfen, Frieden und Heilung in die Partnerschaft zu bringen:

• Tiefgreifende Heilung: Er ermöglicht eine "tief spirituelle und heilende Erfahrung". Du kannst erleben, dass Rettung möglich ist, selbst wenn sich alles aussichtslos anfühlt.
• Stärkung des Vertrauens: Du kannst lernen, auf Gottes bedingungslose Liebe und Annahme zu vertrauen. Das stärkt dein Selbstwertgefühl und hilft dir, dich selbst mit liebevollen Augen zu sehen.
• Lösung von negativen Gefühlen: Der Glaube kann dir helfen, alte Lasten wie Angst, Scham, Schuld, Trauer oder Ärger loszulassen und inneren Frieden zu finden.
• Integration innerer Anteile: Oft fühlen wir uns innerlich zerrissen. Der Heilige Geist kann dabei helfen, diese verschiedenen Persönlichkeitsanteile zu verstehen, zu beruhigen und zu integrieren. Das führt zu einem Gefühl von "ungeahnter Leichtigkeit" und innerer Freiheit.

Wie wird der christliche Glaube einbezogen?

Der Glaube wird nicht als Ersatz für therapeutische Methoden gesehen, sondern als eine zusätzliche Dimension, die die Heilung unterstützt. Hier sind einige Beispiele, wie das in der Praxis aussehen kann:

1. Die „Innere Rettungsaktion“ für verletzte Kinder-Anteile: Stell dir vor, du hast einen inneren Teil in dir, der in der Kindheit verletzt wurde und sich immer noch ängstlich oder beschämt fühlt. In einer „inneren Rettungsaktion“ wird dieser verletzte Anteil dazu eingeladen, eine echte Begegnung mit Gott oder Jesus zu erleben.
   • Gebet zur Einstimmung: Am Anfang einer solchen Übung könntest du ein Gebet sprechen, um Gottes Gegenwart einzuladen: „Herr, ich bitte dich, mir in dieser Arbeit beizustehen. Hilf mir, diesen Anteil mit deinen Augen der Liebe zu sehen und ihm Heilung zu schenken.“.
   • Einen sicheren Ort finden: Du visualisierst einen inneren sicheren Ort, an dem sich dieser verletzte Teil mit Jesus geborgen und geschützt fühlen kann.
   • Begegnung mit Jesus: Stell dir vor, wie Jesus diesem Anteil liebevolle Worte zuspricht, zum Beispiel: „Du bist mein geliebtes Kind. Ich bin hier, um dich zu retten und zu heilen.“ Der verletzte Anteil bekommt Raum, sich auszudrücken und seine Gefühle zu zeigen.
   • Lasten abgeben: Du kannst diesen belastenden Gefühlen, wie Angst oder Scham, symbolisch an Jesus übergeben. Es ist wie eine tiefe Befreiung, wenn du dir vorstellst, dass Jesus die Lasten annimmt, wie es in der Bibel heißt: „Gib deine Last an mich ab, mein Joch ist leicht.“ (Matthäus 11:28-30).
   • Integration und Dankbarkeit: Am Ende wird Gott gebeten, diesen geheilten Anteil wieder in deine innere Einheit zu integrieren, damit er nicht länger abgespalten bleibt. Dann dankst du Gott für die Heilung.

2. Spezielle Übungen für „Liebestypen“ mit Glaubensbezug: Je nachdem, welche Emotionen oder Verletzungen dich und deine Beziehung besonders prägen – sei es Angst, Ärger, Schuld, Scham oder Trauer –, gibt es gezielte Übungen, die den christlichen Glauben einbeziehen.
   • Für den Angsttyp: Wenn du beispielsweise mit Ablehnungsängsten kämpfst, kann ein Gebet zur Selbstakzeptanz helfen: „Gott, ich danke dir, dass du mich so liebst, wie ich bin. Hilf mir, mich selbst mit deinen Augen der Liebe und Annahme zu sehen.“ Das fördert das Vertrauen in Gottes bedingungslose Liebe.
   • Für den Ärger- oder Schamtyp: Wenn Wut oder Scham dich im Griff haben, kannst du eine Kreuzmeditation nutzen. Stell dir vor, wie du deinen Ärger oder deine Scham symbolisch an das Kreuz legst und sprichst: „Herr, ich übergebe dir meinen Ärger/meine Scham und bitte dich um deinen Frieden/Heilung und Annahme.“ Das hilft, diese negativen Gefühle loszulassen und Frieden zu finden.
   • Bibelverse und Visualisierungen: Der Glaube wird auch durch das Arbeiten mit Bibelversen gestärkt, die Heilung, Liebe und Vergebung betonen (z.B. Jesaja 41:10: „Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir.“ oder Psalm 91 über Gottes Schutz). Regelmäßige Gebetszeiten und der Besuch einer christlichen Gemeinschaft können ebenfalls Trost und Zugehörigkeit spenden.

Durch diese Integration kann der christliche Glaube Paaren einen tiefen Halt und eine neue Perspektive auf ihre Beziehung geben, indem er über das rein Psychologische hinausgeht und eine spirituelle Dimension der Heilung und Verbundenheit ermöglicht.